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Alle Rechte beim Institut für Traumatherapie Oliver Schubbe bzw. beim Autor.
Definition Trauma:
- Gefahr, Bedrohung
- Gefühl der Hilflosigkeit, keine Bewältigungsstrategie
Folge:
Keine präzise Erinnerung in den Bereichen
- Zeitablauf
- Ereignisfolge
- Ereignisumfang
Therapie durch EMDR:
Ohne "neue" Information,
- Zugang zu den Inhalten, nach Zeit, Reihenfolge und Vollständigkeit
- Zugang zu den Emotionen und ihre Kontrolle
- Fähigkeit der Abgrenzung zu Erfahrungen, die dem Trauma ähnlich sind
Eine Theorie, die auf Daten basiert aus dem Bereich der Neurobiologie und die das Erscheinungsbild des Traumas und seine Behandlung verständlich machen kann, soll versucht werden in Grundzügen zu formulieren, in der Hoffnung, das sie die Behandlungsideen befruchtet.
Neurobiologische Gesichtspunkte:
Wahrnehmungsmuster werden nach verschiedenen Qualitäten (modular) abgebildet, z.B. optischer Eindruck: unterschiedliche Zellverbände für:
- Form
- Farbe
- Richtung einer Bewegung
- Geschwindigkeit.
Dabei ist z.B. Formerfassung differenziert nach einfachen Grundformen, häufig wiederkehrenden komplexen Formen wie z.B. Silben oder ganze Worte. D.h. Erkennen von Schrift ist ein komplexer Vorgang, und auf dem Boden von Musterentladung einzelner Kerngebiete für einzelne Eigenschaften von Schrift kommt es zu weiteren Entladungsmustern höherer Ebene, die Silben, Schrift-bilder oder komplexe Formen wiedergeben.
Aufgabe des Frontalhirns:
Es bildet aus zahlreichen Musterwahrnehmungen unterschiedlichster Modalitäten, optisch, akustisch, taktil Entladungsmuster, die Risiken, Gefahren, soziale Beziehungen wiedergeben, Voraussetzung für Zeiterleben sind und Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft abbilden. Das Frontalhirn ist damit ein übergeordnetes Kerngebiet, welches ganz unterschiedliche Wahrnehmungs-inhalte, Bedeutung über Zeit und Folgewirkungen gibt und damit z.B. für Symbolverständnis von zentraler Bedeutung ist.
Seine Hauptaufgabe: es bremst andere Kerngebiete wie z.B. Motorik (Myros Praezentralis, Emotionen: Amygdalon).
Das Frontalhirn ist der jüngste Teil unseres Gehirnes und damit in hohem Maße empfindlich gegenüber "ungewöhnlichen" Entladungsmustern. Z.B. Epilepsie und Trauma? Das Kleinhirn ist eines der ältesten Kerngebiete und im Rahmen der Steuerung von Motorik so hoch entwickelt, dass es z.B. nicht mehr Ort der Epilepsieentstehung ist. Das Frontalhirn dagegen entwickelt nach Traumen häufig eine Epilepsie, und diese ist außerdem häufig therapieresistent, sie zeigt sich in z.B. gestischen Bewegungen.
Prinzip der gewichteten Synapsen:
Ein gleiches Wahrnehmungsmuster z.B. Buchstaben führt nach wiederholter Wahrnehmung zu einer Spezialisierung von Zellen, die sich bei diesem spezifischen Wahrnehmungsmuster entladen, während die restlichen Zellen in ihrer Entladung gebremst werden. Diese Spezifizierung der Zellen erfolgt über Gewichtung von Synapsen einerseits und Hemmung der Entladung in der Umgebung eines solchen synaptisch gewichteten Zellverbandes. Damit entsteht eine mehr oder weniger feste Beziehung zwischen typischen Wahrnehmungsinhalten einerseits und dazu typischen Entladungsmustern andererseits.
Es gibt schnelle Gewichtung z.B. deklaratorisches Kurzzeitgedächtnis im Hypocampus um den Preis einer auch schnellen Löschung. Es gibt langsame Gewichtung um den Preis häufiger Wahrnehmung des gleichen Musters als Voraussetzung der Gewichtung, aber auch um den Gewinn einer Langzeitspeicherung mit dem Problem schwer umzulernen.
(Träumen bedeutet vermutlich das Umspeichern von Kurzzeitspeichern in Langzeitspeichern. Eine weitere wesentliche Beeinflussung der Speichereigenschaften eines Zellverbandes sind die modulierenden Überträgersubstanzen, z.B. Noradrenalin, Dopamin, Serotonin.
Eine besondere Bedeutung hat dabei möglicherweise Cortisol, welches offensichtlich den Vorgang der Gewichtung beschleunigt. (Modell der Suchtentstehung an Ratten: unter etwas erhöhtem Cortisolspiegel wird ein emotionaler Eindruck rasch und dauerhaft gespeichert, d.h. Einnahme von Drogen im Kontext angenehmer Gefühle wird nach wenigen Erfahrungen dauerhaft gespeichert und damit stabiles Suchterleben generiert, während Einnahme von Morphin verknüpft mit Schmerzen und ohne angenehme Gefühle ohne Suchtbedürfnis gespeichert wird, evaluiert an Ratten und Basis der Entwicklung eines neuen Therapiekonzeptes)
Damit ergibt sich theoretisch der Ablauf eines Traumas:
Neurobiologisch bewirkt EMDR zwei konkurrierende Vorgänge: