Risikofaktoren für postnatale Depression und posttraumatischen Stress nach der Geburt eines Kindes

Risikofaktoren für postnatale Depression und post-traumatischen Stress nach der Geburt eines Kindes

Johan Söderquist, Linköping University, Faculty of Health Services, Linköping, Schweden

Studien haben gezeigt, dass posttraumatische Stressreaktionen nach einer Geburt auftreten können. In der folgenden Studie geht es darum, Risikofaktoren in der Schwangerschaft zu ermitteln, die posttraumatischen Stress und postnatale Depression begünstigen. Gleichzeitig wird die Beziehung zwischen posttraumatischem Stress und Depression untersucht.

908 Frauen wurden einen Monat nach der Geburt untersucht mit der TES (Traumatic Event Scale), SCQ (Social Contact Questionnaire) und dem SCI (Stress Coping Inventory). Potentielle Risikofaktoren wurden sowohl in der frühen als auch in der späten Schwangerschaft erfasst.

Die Ergebnisse der Studie waren Folgende:
Risikofaktoren in der frühen Schwangerschaft sind

  • Kürzliche psychische Probleme (OR=3.4); OR=Odds Ratio
  • Kürzliche Beanspruchung psychologischer Beratung bezüglich der Geburt (OR=5.6)
  • Depressionen (OR=16.3)
  • Geringe Stressbewältigungsfähigkeit (OR=4.4)

Risikofaktoren in der späten Schwangerschaft sind

  • Angst vor der Geburt (OR=6.2)
  • Prätraumatischer Stress in Hinblick auf die bevorstehende Geburt (OR=12.5)

Posttraumatischer Stress und Depressionen korrelieren positiv und unterliegen den gleichen Prädiktoren.

Einen Monat nach der Geburt erfüllen 1,3% der Frauen die Kriterien einer PTBS nach DSM IV, deren Symptome auch nach elf Monaten nicht abnehmen.