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Alle Rechte beim Institut für Traumatherapie Oliver Schubbe bzw. beim Autor.
 

Supervisionsausbildung

Malta [06.06.2001 bis 13.06.2001]

Themenschwerpunkte der 40 Stunden umfassenden Supervision waren:

Vorträge

Dr. Kurt Arnezeder:
Der Beziehungsaspekt in der EMDR-Behandlung

Abstract: Der Autor beschäftigt sich in diesem Artikel mit dem Stellenwert der therapeutischen Beziehung im Rahmen der EMDR-Behandlung.
Es werden fünf Dimensionen des Beziehungsaspektes herausgearbeitet: Die erste, schulenspezifische Dimension geht auf die Frage der grundlegenden therapeutischen Orientierung ein, die die therapeutische Beziehung konstelliert. In der traumaspezifischen Dimension wird das tabellarisch dargestellte Traumaschema eingehend behandelt, da dieses in zentraler Weise berücksichtigt werden muss und dementsprechend die therapeutische Beziehung mitkonfiguriert. Die dritte Dimension (Übertragungsdimension) skizziert allgemeine sozialpsychologische Abwehrprozesse, die im Zusammenhang mit der Konfrontation mit traumatischen Erlebnissen von Bedeutung sind sowie verschiedene traumaspezifische Rollen im Rahmen des Übertagungs- und Gegenübertragungsgeschehens. Die notwendige therapeutische Grundhaltung wird in Anschluss daran erörtert. Die vierte Dimension wird als therapie-phasenspezifische dargestellt. Als letzte Dimension wird die EMDR-spezifische abgehandelt: durch Beleuchtung des EMDR-spezifischen Arbeitsbündnisses sowie durch die Analyse des EMDR-Standard-Protokolls mit seinen Beziehungsimplikationen. Abschließend wird der Frage nachgegangen, ob es in der EMDR-Behandlung ein methodenspezifisches Ziel in Hinblick auf die therapeutische Beziehung gibt.

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Steffen Bambach:
EMDR und aktive Zukunftsorientierung in der Therapie von komplex traumatisierten Menschen

Abstract: Ich möchte in diesem Beitrag darstellen, wie das Vorgehen der lösungsorientierten Ansätze nach Steve de Shazer, Insoo Kim Berg, Yvonne Dolan und Gunther Schmidt nicht nur mit EMDR vereinbar, sondern gerade in der Behandlung von komplex traumatisierten Menschen eine sehr hilfreiche Erweiterung und Ergänzung sein kann. Zuvor werde ich bereits existierende Verbindungen von EMDR und lösungsorientierten Ansätzen vorstellen sowie auf die Besonderheiten von komplex traumatisierten Klienten im Unterschied zu sog. "einfach traumatisierten" Klienten eingehen.

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Annette Brink:
Kombinierte Traumatherapie mit EMDR und Hypnosetherapie

Abstract: Im Artikel soll für eine Kombination der beiden Verfahren geworben werden, da ich sie sowohl vom theoretischen Standpunkt als auch aus praktischer Erfahrung als besonders gut vereinbar ansehe.
Der Artikel besteht aus zwei Teilen. Während im ersten Teil die gemeinsame therapeutische Basis herausgearbeitet wird, sollen in Teil zwei gegenseitige Befruchtungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.
Der erste Teil beschäftigt sich dabei mit Gemeinsamkeiten der therapeutischen Basis:

Der zweite Teil untergliedert sich in eine Darstellung der möglichen gegenseitigen Befruchtung der Verfahren:

Rainer Dieffenbach, Dr. med.:
Medikamentöse Behandlung und EMDR

Die zumeist zurückhaltende bis skeptische Position der medikamentösen Behandlung posttraumatischer Zustände wird in Frage gestellt zugunsten einer pragmatischen Herangehensweise. Es wird darauf hingewiesen, dass die neurobiologischen Abläufe recht gut erforscht sind, so dass, ganz im Sinne Van der Kolks, es gerechtfertigt erscheint, Leidenszustände betroffener Patienten auch mit Hilfe von Medikamenten zu lindern und zu behandeln. Dabei wird dafür plädiert, mit den psychotherapeutischen und medikamentösen Zugängen als sich ergänzende Hilfestellungen im Sinne einer differentiellen Psycho-Pharmakotherapie oder besser noch als interaktionelle Psycho-Pharmakotherapie zu verfahren. Die sehr schwache Datenlage der medikamentösen Behandlung traumatisierter Kinder und Jugendlicher wird thematisiert und bedauert.

Claudia Erdmann:
Die Beeinflussung chronischer Schmerzen durch EMDR

Margit Ganster-Breidler:
Transaktionsanalyse und EMDR

Petra Karner:
Vorgehensweisen des Somatic Experiencing nach Peter Levine...

EMDR und Somatic Experiencing von Dr. Peter Levine sind zwei Methoden zur Traumatherapie mit jeweils unterschiedlichem theoretischen Hintergrund. Wie ist es möglich, sich die Stärken der jeweiligen Methode nutzbar zu machen, wie sind sie kombinierbar und wann ist der einen Methode gegenüber der anderen der Vorzug zu geben?

Michael Meusers:
Neurobiologie des Traumas - Versuch eines theoretischen Erklärungsmodells

Nikola v. Saint Paul:
EMDR und systemische Familientherapie

Abstract: Im Zuge der Diskussion der Integration von EMDR mit verschiedenen psychotherapeutischen Ansätzen und Schulen wird die Vereinbarkeit von EMDR mit einem systemisch-familientherapeutischen Ansatz diskutiert. Dabei wird auf den Gewinn, den die systemische Betrachtungsweise für die Arbeit mit EMDR hat, eingegangen. Auch der Einsatz von EMDR innerhalb eines familientherapeutischen Settings wird befürwortet.

Oliver Schubbe:
EMDR-Supervision

Abstract: Angeregt durch meine eigene Supervisionserfahrung und meine Rolle als Ausbilder für EMDR möchte ich meine Form der Supervision der therapeutischen Arbeit mit EMDR vorstellen. Ich wünsche mir, durch einen kollegialen Austausch zu neuen und weiter verbesserten Konzepten zu gelangen. Die Grundhaltung der Psychotherapie mit EMDR spiegelt sich auch in der Supervision dieser Tätigkeit im transparenten professionellen Rahmen im ressourcengeleiteten Ansatz und im strukturierten Vorgehen. Der Inhalt der EMDR-Supervision unterscheidet sich von üblicher Fallsupervision durch den hohen Stellenwert von traumaspezifischer Gegenübertragung der Notwendigkeit von Burnoutprävention und der Wiederholung von Ausbildungsinhalten. Nach einer Darstellung des äußeren Rahmens und des ressourcenorientierten Vorgehens schildere ich in der EMDR-Supervision besonders häufig angesprochene Themen.

Britta Woltereck:
Zur Anwendung von EMDR in der Einzelsupervision bzw. im Coaching

Abstract: Der Beitrag beschreibt, dass EMDR situativ oder als Gesamtprozess eingesetzt in der Einzelsupervision bzw. im Coaching genauso hilfreich und effektiv sein kann wie in der Psychotherapie. Problematische Erfahrungen am jetzigen Arbeitsplatz wie Angst vor Autoritäten, Erfolgs- und Versagensangst, Perfektionismus können mit vergangenen Belastungssituationen oder auch mit Traumatisierungen zusammenhängen. Daraus können selbsteinschränkende Glaubenssätze, Gefühlshaltungen und Selbsteinschätzungen resultieren. SupervisandInnen, die zu einer EMDR-Anwendung bereit und imstande sind, können eine schnellere und tiefgreifendere Problemlösung erleben im Unterschied zu vielen anderen Verfahren, wenn es kompetent und fundiert durchgeführt wird.